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Montag, 16. November 2020

Schwert und Krone - Preis der Macht von Sabine Ebert

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Kaiser Friedrich I. steht mit seinem Heer vor Rom. Doch das Heer wird stündlich kleiner, weil eine Seuche grasiert. Ihm bleibt nur der Rückzug in den Norden, welcher nicht ohne Zwischenfälle von statten geht. In der Stadt Susa erleidet die kaiserliche Familie mehrere Demütigungen, was einige Jahre später bitter gerächt wird. Doch nicht nur im Süden plagen Friedrich Sorgen. Auch im Norden revoltieren die Fürsten und zwar gegen Heinrich den Löwen.

Silber in der Mark Meißen

Bei allen Verschwörungen gegen den Löwen, welche immer mit herben Rückschlägen endeten, kann Otto Markgraf von Meißen Silberfunde sein eigen nennen. Kaiser Friedrich überlässt ihm auch großzügig den Abbau, da nur mit einer kleinen Menge gerechnet wird. Kein Vergleich also zu den Silbergruben in Goslar, welcher der Löwe an den Kaiser zurück geben muss. Durch das reichhaltige Silbervorkommen bekommt Otto später den Beinamen der Reiche.

Weitere Schmach in Italien

Jahre später, nachdem der Kaiser durch die Seuche seinen Italienfeldzug abbrechen musste, begibt er sich wieder auf Heerfahrt nach Italien. Susa wird dabei dem Erdboden gleich gemacht als Rache für die Schmach einige Jahre vorher. Doch am Ende muss Friedrich doch vor den Papst zu Kreuze kriechen, welchen er viele Jahre nicht anerkennen wollte. Allein das fehlende Heer von seinem Vetter dem Löwen hat ihm diese weitere bittere Niederlage beigebracht.

Der Löwe muss in die Verbannung

Wegen der Verweigerung der Truppen hat der Kaiser mit dem Löwen gebrochen. Um ihn zu provozieren, aber gleichzeitig davon abzuhalten, dass er der dritten Aufforderung zum Hoftag folgt, schmiedet der Kaiser einen Plan mit Dietrich, dem Marktgraf der Lausitz. Immerhin ist der Wettiner seit seiner Jugend mit dem Kaiser befreundet und im Gegenzug konnte Dietrich dem Kaiser die Zusage abringen, dass sein Lehen in Familienbesitz bleibt, obwohl er keinen legitimen Erben mehr hat. Der Löwe darf nur Braunschweig und Lübeck behalten, muss aber das Kaiserreich verlassen. Zuflucht findet er bei seinem Schwiegervater, dem König von England.

Fazit

Auf 528 werden 28 Jahre deutsche Geschichte geschrieben. Dabei auch Stammbäume, diverse Erklärungen und auch Richtigstellungen, wo die Autorin etwas Fantasie eingebracht hat. Doch die Probleme in einem so großen Reich werden hier sehr deutlich dem Leser vor Augen geführt und sehr Detailreich beschrieben.

Allerdings gibt es auch einige Wermutstropfen in diesem Band. So gibt es zwei Floskeln, welche dem Leser immer wieder begegnen. Aus meiner Sicht wird einem zu oft mitgeteilt, dass der junge Konrad der einzige legitime Erbe von Markgraf Dietrich ist. Auch die Redewendung "außer Rand und Band" wird sehr oft gebraucht. Teilweise in Bezug auf Albrecht, den erstgeboren Sohn von Markgraf Otto. Aber auch in Bezug auf Heinrich den Löwen, den Kaiser Friedrich kaum mehr in seine Schranken weisen kann.

Auch zwei größere inhaltliche Fehler sind mir beim Lesen aufgefallen. Dedo, Graf von Groitzsch wird einmal als Markgraf von Meißen bezeichnet, was aber sein Bruder Otto ist. An einer anderen Stelle schreibt im Jahr 1179 der Erzbischhof Wichmann von Magdeburg an seine Wettiner Vetter Briefe. Dabei wird Konrad erwähnt, welcher bereits 1157 verstarb und sein Onkel war.

Fakten zum Buch


Verlag: Knaur HC
Erscheinungstermin: 02.11.2020
528 Seiten
ISBN: 978-3-426-22710-7
Autorin: Sabine Ebert

Werbehinweis: Das Buch wurde mir freundlicher Weise für diese Rezension vom Verlag kostenfrei zur Verfügung gestellt.

 

Sonntag, 22. März 2020

Die Strandvilla von Sina Beerwald

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Keitum auf Sylt im Januar 1913. Moiken Jacobsen wartet auf die Rückkehr ihres Mannes Peter. Er ist Seefahrer und die Ungewissheit nagt an der jungen Frau. Dazu kommt die Neuigkeit, dass ihr Haus, was sie liebevoll Puppenstube nennt, zum Verkauf stehen würde.

Als sie erfährt, dass es die Schwiegermutter veräußern will und sie gar nicht die Erbin ist, was sie bisher immer dachte, überschlagen sich die Ereignisse. Moiken will mit ihrer Tochter Emma die Insel verlassen, wird aber vom Hotelier Theodor von Lengenfeldt mit kleinen Trick dazu gebracht ihre Pläne zu überdenken. Dazu begegnet sie auch noch ihrer Jugendliebe Boy Lassen.

 
Moiken, Boy und Theodor

Moiken ist hin- und hergerissen. Ihr Herz hat immer Boy gehört, ihrer Jugendliebe. Mit ihm hat sie eine Nacht verbracht. Die Nacht in der ihr Bruder starb und ihre Tochter Emma gezeugt wurde. 
15 Jahre hatte Moiken gehofft, dass Peter der Vater ihrer Tochter ist, aber Schwiegermutter Berta war von Anfang an anderer Meinung. Beweise gab es lange nicht, sondern nur Indizien.
Theodor hatte sich vom ersten Augenblick in die unscheinbare Moiken verliebt. Daher tat er alles um sie auf der Insel zu halten, was ihm auch gelang. Moiken schwankte zwar lange zwischen Liebe und Vernuft und hat sich wie schon 16 Jahre davor für die Vernunft entschieden. Dass es wie das Leben im goldenen Käfig werden sollte, erkannte sie erst später. Zu spät vielleicht?

 
Geschehen auf Sylt

In dem Badeort Westerland geht das Leben seinen normalen Gang. Die Sommerfrischler kommen und gehen. Manche sind Stammgäste und müssen daher auch für die eine oder andere Erklärung herhalten, obwohl sie gar nicht vor Ort sind. Doch das beschauliche Leben auf der Insel sollte sich im Sommer 1914 innerhalb weniger Stunden ändern. Der erste Weltkrieg hatte begonnen, die Urlauber mussten umgehend die Insel verlassen und Sylt wurde zur Festung ausgebaut. Hotels wurden beschlagnahmt um die Soldaten zu beherbergen. Theodor von Lengenfeldt, seit Silvester mit Moiken verheiratet, will sein Leben aufgeben. Er hat zwar erkannt, dass er gegenüber seiner Frau viele, zu viele Fehler gemacht hat, aber ob sie ihm einmal verzeihen kann, erfährt der Leser an dieser Stelle nicht mehr. Dafür wird man auf den zweiten Teil des Romans warten müssen.


Fazit

Die Handlung um die junge Seefahrerwitwe ist spannend. Man kann mit ihr mitleiden, sich mit ihr freuen und hoffen, dass sie die richtigen Entscheidungen trifft. Jedenfalls, was der Leser als richtig empfindet. Auch die kleinen und größeren Wendungen im Leben der Protagonisten werden den Leser manchmal etwas irritieren. Aber man sollte dabei immer bedenken, dass es mehr als einhundert Jahre vor unserer Zeit spielt.
So spannend das Buch auch ist. Die recht kleine Schrift macht es teilweise recht schwer lesbar. Da es noch einen zweiten Band geben soll, hätte die Autorin den Schnitt vielleicht früher machen sollen, um die Seitenzahl in einem guten Rahmen zu halten. Vielleicht wären drei Bände dann die bessere Option gewesen.

Alle Informationen zur Autorin finden Sie auf der Webseite von Sina Beerwald.

 
Fakten zum Buch

Verlag: Knaur TB
Erscheinungstermin: 02.03.2020
464 Seiten
ISBN: 978-3-426-52412-1