Adshot

Samstag, 18. Oktober 2014

Blut und Silber von Sabine Ebert

Der Kampf um die Mark Meißen und die Silberstadt Freiberg. Friedrich von Wettin als rechtmäßiger Erbe muss gegen Adolf von Nassau und gegen seinen eigenen Schwager ins Feld ziehen. Dabei findet er zuverlässige Verbündete und viele seiner Untertanen setzen ihr Leben für Friedrich auf´s Spiel.

 
Bildrechte Droehmer und Knaur


Der Kampf um die Silberstadt Freiberg Deutschland 1296

Friedrich von Wettin entgeht nur knapp einem Attentat in Altenburg. Wer die Mörder beauftragt hat erfährt der Fürst der Mark Meißen zwar nie, aber alle Zeichen deuten darauf hin, das König Adolf von Nassau sie geschickt hat. Die Verhandlungen, das Friedrich die Mark Meißen weiterhin als Reichslehen behält, werden dadurch gar nicht erst aufgenommen. Friedrich selbst reitet zu seinem Bruder Diezmann um sich mit ihm auszusöhnen, damit Freiberg mehr Truppen zur Verteidigung bekommt.

Seine Vertrauten, wie Ulrich von Maltitz, schickt er zurück nach Freiberg um die Verteidigung der reichen Silberstadt zu übernehmen. Es dauert auch nicht lange bis der König mit seinem mehreren tausend Mann starken Heer vor den Toren von Freiberg eintrifft. Doch den Zeitpunkt wussten die Verteidiger schon, da eine Gauklerin namens Sybilla im schweren Schneetreiben Nachts um Einlass bittet. Ihre Freunde waren vom königlichen Heer umgebracht und sie selbst körperlich und seelisch geschunden, schaffte es nur bis zur Stadt, weil ihr Überlebenswille so stark war. Der König selbst griff die Stadt schon an bevor die Bedenkfrist zur kampflosen Übergabe der Schlüssel endete. Von nun an wurde die Stadt und deren Burg Freiheitsstein jede Nacht unter Beschuss genommen. Doch nicht die Belagerung selbst zwang die Freiberger und ihre Verteidiger in die Knie, sondern ein Verrat.

Fortan musste Friedrich von Wettin im Exil leben und er nutzte die Zeit um sich die Mark Meißen zurück zu holen. Doch durch den neuen König Albrecht von Habsburg, welcher nach der Abwahl und dem Tod Adolfs von Nassau die Krone bekam, wurde ein neuer Krieg um die Wettinschen Ländereien heraufbeschworen. Friedrich von Wettin war mittlerweile mit Elisabeth von Lobdeburg-Arnshaugk verheiratet, welche zugleich die Tochter seiner gleichnamigen Stiefmutter war. Damit war Friedrich zum Landgrafen von Thüringen geworden, was der Habsburger komplett übernehmen wollte um ein großes vereintes Königreich aufzubauen. Damit verfolgte auch Albrecht von Habsburg die Pläne, welche sein Vorgänger begonnen hatte. Doch Friedrich von Wettin ließ sich nicht nochmal sein Erbe streitig machen. Die Versöhnung mit seinem Bruder Diezmann war nun von Erfolg gekrönt und in der Schlacht von Lucka legte er den Grundstein, um auch die Mark Meißen und damit Freiberg, wieder unter seine Herrschaft stellen zu können.

100 Jahre nach Marthe und Christian


Die Ereignisse um die Mark Meißen und die Silberstadt Freiberg spielen in der Zeit von 1296 bis 1307 und damit etwa 100 Jahre nach der Erstbesiedlung der heutigen Stadt Freiberg. Änne, welche eine Nachfahrin der Beiden ist und sich auch mit Heilkünsten auskennt wird durch die Belagerung der Stadt von ihrem Vormund weggeholt. Fortan lebt sie auf der Burg und hilft mit Sybilla dem Feldscher bei der Versorgung der Verletzten Kämpfer. Dabei verliebt sie sich in Markus, den Kommandanten der Burgwache, welcher diese Liebe auch erwidert. Doch heiraten wird sie den Stadtmedicus Marsilius, welcher sie später öffentlich wegen Ehebruch verstößt.

Von Bestseller zu Bestseller

Ob die Geschichte um die Begründer von Freiberg, Christian und Marthe, oder eben die Übernahme durch Adolf von Nassau. Sabine Ebert versteht es die geschichtlichen Fakten in den Roman so einfließen zu lassen, das es von der ersten bis zur letzten Seite spannend bleibt. Dabei sind die sehr gut recherchierten Fakten nur selten verändert und auch nur, wenn es durch die Romangeschichte notwendig ist. Dem Leser wird das Leben der einfachen, wie auch adligen Leuten sehr bildlich vor Augen geführt und man sieht während des Lesens die Straßen und Plätze der Silberstadt schon fast vor sich. Der Handlungsstrang, welcher immer wieder romantische Szenen zwischen den Hauptfiguren beschreibt, wird nicht langweilig oder gar langatmig. Im Gegenteil, oft wünscht man sich während des Lesens, das manche Szene noch detailreicher beschrieben werden könnte. Auf jeden Fall hat Sabine Ebert mit diesem Roman ein weiteres Stück deutscher Geschichte lebendig beschrieben, auch wenn es oftmals sehr blutig wird. Viele der Figuren, welche auch historisch nachgewiesen sind, gewinnt man als Leser lieb und bedauert dann auch, das sie im Roman einen frühen Tod finden.

Daten zum Buch

Titel: Blut und Silber 

Autor: Sabine Ebert
Verlag: Droehmer und Knaur (TB)
Preis: 9,99 Euro
Seitenzahl: 752
ISBN: 3-426-63836-3
ISBN: 978-3-426-63836-1
Erschienen: April 2011