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Montag, 7. September 2015

Das ABC auf Afrikanisch von Heidy Dennis

Buchcover, Bildrechte Heidy Dennis
Nigeria und eine Frau, die dort 20 Jahre ihres Lebens als Lehrerin und Missionarsgattin verbracht hat. Ihrer Erinnerung, auch Dank der Briefe, die sie in der Zeit an ihre Eltern schickte, hat Heidy Dennis auf über 300 Seiten dokumentiert. Doch im Gegensatz zu vielen anderen Büchern über ein Leben in Afrika, die von Landschaft und Tieren schwärmen, wird hier eine echte Lebensgeschichte erzählt. Packend, augenzwinkernd und mit sehr vielen Emotionen wurden die 20 Jahre in Nigeria niedergeschrieben.

Doch bevor Heidy Dennis selbst als Lehrerin in diesem Land tätig wurde, musste sie die Sprache lernen. Die feinen Nuancen der Worte, die dadurch verschiedene Bedeutungen bekamen, kann sich der Leser nur schwer vorstellen. Aber da immer wieder im Text das Hausa, die Sprache der Nigerianer, seinen Platz findet, kann man sich als Leser auch selbst darin versuchen.

 

Neben den Erinnerungen an ihr Leben in Nigeria in verschiedenen Geschichten, findet man in dem Buch auch sehr viele Fotos aus der Zeit. Damit kann der Leser sich die Gegebenheiten vor Ort noch besser vorstellen und bekommt an vielen Stellen im Buch das Gefühl, dass man direkt dabei ist.

Das ABC auf Afrikanisch ist eine Autobiographie, die sich aber nicht als solche liest. Denn es werden damit keine Erinnerungen - egal ob positiv oder negativ - aufgearbeitet. Nein, Heidy Dennis lässt sie einfach nur vor ihrem geistigen Auge Revue passieren um den Leser an ihrem damaligen Leben teilhaben zu lassen. Die Autorin entführt den Leser in ihr damaliges Leben und fesselt mit eindrucksvollen Schilderungen.


Neben den vielen Fotos, die das Buch sehr bereichern, findet der Leser auch gleich am Anfang Karten des Landes, damit man immer nachschauen kann, wo die Erzählungen spielen.

Titel: Das ABC auf Afrikanisch
Autor: Heidy Dennis
Taschenbuch: 328 Seiten
Verlag: Books on Demand; Auflage: 1 (27. Juli 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3734783461
ISBN-13: 978-3734783463

Preis: 19,99 Euro

Samstag, 13. Juni 2015

Spiral-Socken - Socken stricken ohne Ferse von Laila Wagner

Socken stricken - Ein Traum für Jeden, der gerne strickt. Doch leider scheitern die Meisten an der Ferse. Es gibt zwar mehrere Varianten, doch bei den ersten Versuchen ist man trotz reichlich Strickerfahrungen oft überfordert. Die Spiralsocken sind eine Alternative, um Socken zu stricken ohne sich über die Ferse zu ärgern. Eine sehr gute Einführung in dieses Thema bietet das Heft "Spiral-Socken - Socken stricken ohne Ferse" von Laila Wagner. Auf 32 Seiten ist mit Zeichnungen und Fotos gut erklärt, wie man diese Socken anfertigt.

Anleitungen und Erklärungen

Gleich auf den ersten Seiten wird die Grundanleitung erklärt. Eine Socke mit zwei kontrastreichen Farben zeigt die Arbeitsschritte. Dazu findet man den sehr einfachen Mustersatz, welchen man vom Bund bis zum Beginn der Spitze stricken muss. Eine zweite Variante zeigt die Möglichkeit nur über die Spirale am Fersenteil zu stricken. Auch hier findet der Leser die Kontrastfarben Blau und Gelb, welche zeigen, wo welche Arbeitsschritte nötig sind.

Laila Wagner denkt aber auch an Strickanfänger und zeigt auf der nächsten Doppelseite einen Grundkurs im Stricken. Somit kann eigentlich Jeder gleich beginnen, sofern ein Nadelspiel und Wolle vorhanden ist. Allerdings sollte sich jeder Anfänger auch bewusst sein, dass die ersten Socken sicherlich kein Meisterwerk werden. Denn gleichmäßiges Stricken erfordert einiges an Übung, aber die macht bekanntlich den Meister.

Insgesamt 15 Modelle werden in dem Heft vom OZ Verlag vorgestellt. Passend für Männer, Frauen und Kinder. Egal ob man im Winter oder im Sommer die selbstgestrickten Spiralsocken tragen möchte. Es wird sich für Jeden das passende Modell finden lassen. Zumal diese neben dem Grundmuster auch weitere Muster, wie Zöpfe oder Lochmuster, zeigen. Dazu sind die Socken auch in Farbe und Material unterschiedlich, was auch beliebig in der Praxis ausgetauscht werden kann. Zu guter Letzt sind in der dritten Umschlagseite noch die Maschenangaben für die verschiedenen Schuhgrößen zu finden. Dabei wird zwischen der gesamten Spiralsocke und der Spiralferse unterschieden.

Umsetzung der Anleitungen

Da ich selbst schon seit meiner Kindheit stricke und daher reichlich Erfahrungen mitbringe, sind die Anleitungen für mich sehr einfach nachzuvollziehen. Aber auch für blutige Anfänger ist dieses Heft sehr zu empfehlen. Denn die Anleitungen sind kurz und präzise formuliert. Dazu findet man für jedes Modell auch die Angabe zum verwendeten Material, empfohlene Nadelstärke und natürlich Schuhgröße, damit man beim Nachstricken auch weiß, wie viele Maschen im Anschlag benötigt werden.

Durch den enthaltenen Grundkurs, welcher reich bebildert ist, lohnt sich der Kauf auch, um überhaupt das Stricken zu lernen. Einziges Manko an diesem Grundkurs ist der fehlende Teil für das Abketten der Maschen, am Ende einer Arbeit. Allerdings ist dies beim Socken stricken nicht wirklich notwendig, da man den Arbeitsfaden am Ende der Spitze durch die restlichen Maschen festzieht.

Bildquelle: OZ Verlag
Daten zum Heft


Autor: Laila Wagner

Verlag: OZ Verlag

Seiten: 32

ISBN: 978-3-86673-281-0

Preis: 7,50 Euro

Erschienen: 2009

Samstag, 25. April 2015

1815 - Blutfrieden von Sabine Ebert

Bildquelle: Droemer Knaur
Leipzig nach der Völkerschlacht. Damit beginnt der zweite Teil von Sabine Eberts Roman zu diesem Thema. Die überfüllten Straßen mit verletzten und toten Soldaten, Pferdekadavern, überfüllte Lazarette und der Rückzug von Napoléon. Diesen hatte ihm sein Schwiegervater, der Kaiser von Österreich noch möglich gemacht. Doch neben aller Euphorie über den Sieg durch die Alliierten, wird vor allem das Elend nach der Schlacht in diesem Buch gezeigt. Denn so groß die Freude für den ersten Moment auch gewesen sein mochte, Napoléon bedeutete noch immer eine Gefahr und die größere Gefahr sollte erst noch in den Städten, wie Leipzig, Torgau oder auch Erfurt entstehen.

Henriette, die mit dem Leben schon abgeschlossen hatte

Das junge Mädchen war im ersten Teil - 1813 - Kriegsfeuer - mit ihrem Bruder aus Weißenfels nach Freiberg zum Onkel geflohen. Sie hatte sich gegen einen französischen Soldaten, der ihr Elternhaus plündern wollte, gewehrt und war der Meinung ihn erschlagen zu haben. In Freiberg lernte sie im Lazarett den preußischen Soldaten Maximilian Trepte kennen, pflegte ihn gesund und hatte damit sein Leben gerettet.
Nachdem sie sich dem jungen französischen Soldaten, der mit seinem Vater im Haus der Gerlachs in Freiberg einquartiert war, hingegeben und von ihm schwanger wurde, floh das Mädchen nach Leipzig. Mitten ins Schlachtgetümmel und dabei förmlich den Tod suchend als Sühne für ihre Vergehen. Doch sie verlor nur ihr Kind überlebte alle Widrigkeiten, bis sie wieder auf Maximilian traf.
Eine schnelle Verlobung und eine ebenso schnell geplante Hochzeit in Frankfurt wirbelten das Leben von Henriette wieder durcheinander, aber sie hatte ihr Glück gefunden. Und mit dem Marschbefehl für Maximilian, erfolgte ein neuer Umzug für die jung Verheiratete nach Berlin zu den Schwiegereltern und das warten auf die Rückkehr des Mannes den sie liebt.
Monarchen mit und ohne Land
Der König von Preußen, der Kaiser von Österreich und auch der Zar von Russland werden immer wieder im Buch erwähnt. Aber sie haben meist nur kurze Auftritte. Im Gegensatz zum König von Sachsen - Friedrich August I - der seine falsche Treue zu Napoléon nicht einsehen will. Auf Beschluss der Alliierten wird er heimlich von Leipzig nach Berlin verbracht und zählt als Kriegsgefangener. Vorerst ohne eigenes Land, da Preußen den Anspruch erhebt ganz Sachsen zu annektieren. Doch nicht nur Sachsen soll zurecht gestutzt werden.


Krieg, Frieden und die Politik


Neben den Schlachten, die sehr bildlich beschrieben sind, gibt es auch Friedenszeiten. Besonders nachdem Napoleon wieder auf franzözischem Gebiet ist, verlagert sich der Krieg nach Frankreich. In Leipzig herrscht zwar nun Frieden, aber das Elend und die Not wird immer größer. Lebensmittel werden knapp, medizinische Notwendigkeiten müssen von weit her beschafft werden und der Typhus bleibt nicht nur in den Lazaretten das größte Problem, sondern betrifft auch immer mehr die Zivilbevölkerung.
Die letzten kriegerischen Auseinandersetzungen auf deutschem Boden sind nur in und um den Festungsstädten, wie Torgau, Hamburg und auch Erfurt vorhanden. Dort ist die Bevölkerung in den Städten eingeschlossen und kann nur hoffen, dass die Festungen unblutig eingenommen werden, indem die französischen Kommandten kapitulieren.
Doch bei allen Schlachten und teilweise befriedeten Gebieten in Europa wird auch Politik betrieben. Die ersten Friedensabsprachen werden schon in Frankreich getroffen, nachdem Napoleon abgedankt hat und auf Elba geschickt wurde. Doch der große Friedenskonkress, wo Europa neu aufgeteilt wird, findet mit allem Prunk in Wien statt. Da gibt die Autorin auch Einblicke in die Machenschaften, der Gesandten die in keinem offiziellen Protokoll zu lesen sind.
 

Eindrücke zum Buch
 

Ich gebe zu, dass ich ein großer Fan der deutschen Geschichte bin. Was man sicherlich auch den rezensierten Büchern hier im Blog merken wird. Dazu bin ich geneigt auch manche Dinge selbst zu recherchieren, wenn sie mir zu unwahrscheinlich vorkommen. Doch damit finde ich das bestätigt, was Sabine Ebert in ihrem Buch beschreibt.
Allerdings hat mich das Buch an vielen Stellen aufgehalten, wenn es in Orten spielte, wo ich mich selbst auskenne. Hauptsächlich betrifft das Weißenfels und Erfurt, in dessen Nähe ich aufgewachsen bin. Man liest manche Stellen mehrmals, um besser nachvollziehen zu können, wo Buchhändler und Chronist Constantin Beyer in der Stadt unterwegs ist. Kennt man sich in den Orten ein wenig aus, so begleitet man ihn recht schnell in Gedanken bei seinen Streifzügen durch die Stadt. Diese gedanklichen Spaziergänge haben mich zwar beim Lesen aufgehalten, aber dafür kann die Autorin nichts und ist damit nicht negativ zu bewerten und somit halte ich 1815 - Blutfrieden für rundum gelungen.


Fakten zum Buch
 

1815 - Blutfrieden , Sabine Ebert
Hardcover, Knaur HC
Erschienen am 12.03.2015, 1088 Seiten
ISBN: 978-3-426-65272-5
€ 24,99  E-Book (€19,99)

Samstag, 21. Februar 2015

Der Fluch der Hebamme von Sabine Ebert

Bildrechte: Droemer Knaur


Marthe verflucht Markgraf Albrecht vor den Augen seines ganzen Hofes. Ihr Leben und das ihrer Familie ist einmal mehr in Gefahr.


Freiberg im Jahr 1189. Die Zeichen deuten auf große Veränderungen hin. Albrecht von Wettin will endlich die Mark Meißen von seinem Vater, Otto, übernehmen. Dieser hingegen überlegt mit seiner Frau Hedwig, welche Möglichkeiten sie haben, um den zweit geborenen Sohn, Dietrich, als Erbe zu bestimmen.

 

Albrecht von Wettin und seine Machtgier

Fünf Jahre sind seit dem Tod von Christian vergangen. Marthe ist mit seinem einstigen Knappen und besten Freund, Lukas, verheiratet. Es war eine Zweckheirat, um die Zwangsehe mit einem Kumpan von Albrecht zu verhindern. Doch Albrecht will die Mark Meißen und das noch vor dem Ableben seines Vaters. Also nimmt er Otto gefangen und verkündet seine Herrschaft. Den Sohn von Christian, Thomas, lässt Albrecht vorsorglich mit gefangen nehmen. Doch ihm gelingt die Flucht und er kann die Freiberger warnen. Um sein Leben zu retten und die Untat von Albrecht dem Kaiser zu vermelden, muss Thomas fliehen und schließt sich dem jüngeren Wettiner Dietrich von Weißenfels beim dritten Kreuzzug ins heilige Land an.

Doch auch zu Hause in Freiberg sind die Anhänger von Christian in Gefahr. Clara, die Tochter von Marthe und Christian muss den Ritter Reinhard heiraten. Zu ihrem eigenen Schutz, da Reinhard offiziell zu Albrecht steht. Doch er wird enttarnt und auf dem Meißner Burgberg hingerichtet. Marthe verflucht Albrecht und wird dafür mit ihrem Mann Lukas in den Kerker gebracht. Sie bleibt unbehelligt, da man in ihr eine Hexe sieht. Ausgerechnet der Meißner rettet Marthe aus dem Verlies und versteckt sie. Lukas wird auch befreit. Den Eheleuten bleibt nur die Flucht nach Eisenach.

Der dritte Kreuzzug

Den Geschehnissen auf dem Weg und im heiligen Land wird sehr viel Raum gegeben. Voller Illusionen sind die meisten Ritter und Knappen dem Kaiser gefolgt. Doch sie werden bitter enttäuscht. Nachdem Kaiser Barbarossa in einem Fluss ertrinkt, spaltet sich sein Heer auf. Nur wenige Anhänger bleiben um unter Richard Löwenherz und Phillip II. von Frankreich Akkon zu belagern. Zu viele Weggefährten mussten Dietrich von Weißenfels und Thomas sterben sehen.

Thomas als neue Hauptfigur

Auch wenn in diesem Roman weiterhin das Leben der Heilerin Marthe mit all seinen Problemen aufgezeigt wird, entwickelt sich ihr Sohn Thomas zur Hauptfigur. Denn sehr große Teile des Buches spielen beim Kreuzzug. Dazu wird an passender Stelle immer wieder darauf verwiesen, dass Thomas das Ebenbild seines Vaters ist. Und Christian ist nun einmal der Begründer des heutigen Freibergs. Er hatte die Siedler nach Sachsen geholt, um ihnen dort ein neues, besseres Leben zu ermöglichen. Dass seine Witwe, sein bester Freund und auch seine Kinder diesen Weg fortsetzen ist allgegenwärtig in dem Roman. Daher spielt Christian auch als Toter noch immer eine sehr große Rolle. Vor allem, da sein Sohn in allen Belangen den Vergleichen mit seinem Vater standhalten muss.

Daten zum Buch

Autor: Sabine Ebert
Verlag: Droemer Knaur
Erschienen: 02.10.2010
Seitenzahl: 720 (TB)
Preis: 10,99
ISBN: 978-3-426-50606-6
Das Geheimnis der Hebamme Rezension auf diesem Blog

Mittwoch, 7. Januar 2015

Das Küstengrab von Eric Berg

Quelle: Limes Verlag

Das Küstengrab ist der zweite Kriminalroman von Eric Berg. Schon mit "Das Nebelhaus", was auf Hiddensee spielt, landete der Autor gleich einen Bestseller. Die Geschichte um Lea und ihre einstigen Freunde auf Poel sollen an diesem Erfolg anknüpfen. Spannend erzählt Berg in diesem Buch, wie die verunglückte Lea versucht sich ihr Leben wieder ins Gedächtnis zu rufen. Durch die Amnesie steht sie nicht nur vor einem löchrigen Mosaik ihrer selbst, sondern muss sich auch immer wieder fragen, wer von den einstigen Freunden überhaupt ihr Vertrauen verdient oder ob sie lieber einfach wieder in ihre alte Welt verschwinden sollte.

Lea und ihre Schwester Sabina


Als Kinder haben sie sich das Leben gegenseitig schwer gemacht. Sechs Jahre Altersunterschied waren aber nicht nur das einzige Merkmal zwischen den Mädchen. Sabina war allgemein als kratzbürstig bekannt. Aber sie war auch zielstrebig und vor allem schwamm sie gegen den Strom. Nur war sie auch das einzige Kind im Dorf in ihrem Alter und somit schon zur Eigenbrödlerei verdammt.
Lea dagegen war der Sonnenschein und konnte viel mit ihrem hübschen Aussehen und ihrem Wissen durch Bücher glänzen. Sie war nicht nur der Liebling der Eltern, sondern auch in der Clique, die sich regelmäßig in der alten Klosterruine traf. Dass sie nach dem Tod der Eltern Hals über Kopf mit einem Argentiener verschwand und ein scheinbar schillerndes Leben führte, neiden ihr manche früheren Freunde.


Die Clique und der Palast


Mike, Harry, Margarete, Pierre, Jacqueline und Julian gehörten zu der Clique, der auch Lea angehörte. Die Klosterriune war ihr Palast, den jedoch bis auf Harry, die meisten der ehemaligen Freunde meiden. Das letzte Mal war die Clique dort im Jahr 1990 zusammen. Die Mauer war noch nicht lange gefallen, die beiden deutschen Staaten standen kurz vor ihrem Zusammenschluss und jeder der sieben Jugendlichen hatte seine Träume an die Zukunft.
Doch 23 Jahre später, als Lea im September 2013 wieder auf Poel war, wußte sie nicht warum sie im Mai schon mal dort gewesen ist. Warum hatte sie sich mit ihrer Schwester getroffen? Verheimlichten ihre ehemaligen Freunde etwas? Wollte sie wirklich ihre Zukunft mit Pierre verbringen, der sie schon seit der gemeinsamen Kinder- und Jugendzeit liebte? Und was war eigentlich mit Julian geschehen, der Ende August 1990 einfach so ohne Abschied verschwand?


Wird Lea die Antworten auf diese Fragen finden?


In Bruchteilen kommen einige Erinnerungen wie Fotos vor Leas innerem Auge wieder. Doch was soll sie damit beginnen? Die Frau Anfang 40, die sich selbst wieder entdecken muss, hat immer wieder neue Fragen. Aber auch immer wieder neue Zweifel, eine Warnung von einer alten, scheinbar geistig nicht mehr ganz fitten Frau, verwirren sie zusätzlich. Soll sie wirklich auf Poel nach den Antworten weiter suchen? Lea bleibt, doch das was sie nach ein paar unbeschwerdten Wochen in der alten Heimat erfährt, wirft sie mehr aus der Bahn als ihr lückenhaftes Gedächtnis.


Antworten findet auch der Leser auf viele Fragen von Lea. Manchmal bekommt man beim Lesen Ahnungen, die sich zerstreuen, aber auch bestätigen können. Manchmal kommen aber auch ganz überraschende Erkenntnisse. Das Buch "Das Küstengrab" ist spannend geschrieben. Da kann man als Leser nur hoffen, dass Eric Berg noch mehr heimische Regionen als Handlungsort in zukünftigen Büchern auswählt. Die Vorgänge wirken natürlich, wenn auch manchmal vorhersehbar. Wobei ich das nicht als negativ für das Buch werte, sondern einfach darin sehe, dass ich das Buch als spannend empfand. Das regt zum Mitdenken an, wie beim Sonntagskrimi im Fernsehen. Da möchte man gedanklich auch manchmal den Ermittlern einen Schritt voraus sein. Am Ende der gut 400 Seiten war ich von der Geschichte begeistert und kann sie nur jedem Krimifan empfehlen.


Der Autor Eric Berg


Wie viele andere Autoren hat auch Eric Berg erst später zum Schreiben gefunden. Vorher stand die Ausbildung in einem Beruf an, auch wenn der Traum vom Schriftsteller schon seit der Jugend vorhanden war. Sein Debüt als Autor feierte er daher erst mit Anfang 30 im Jahr 2002 mit historischen Romanen. Diese sind unter seinem bürgerlichen Namen Eric Walz erschienen.


Fakten zum Buch


Das Küstengrab
Paperback, Klappenbroschur, 416 Seiten, 13,5 x 21,5 cm
ISBN: 978-3-8090-2641-9
€ 14,99 [D] | € 15,50 [A] | CHF 21,90
Verlag: Limes
Erscheinungstermin: 22. September 2014