Adshot

Sonntag, 16. Dezember 2018

Schwert und Krone - Zeit des Verrats von Sabine Ebert

Friedrich ist König und sein wichtigstes Ziel ist die Krönung zum Kaiser. Doch die Fürsten des Landes entscheiden gegen einen Kriegszug nach Rom. Es gibt zu viele Probleme im Reich, die erst gelöst werden müssen. Die Verfeindungen zwischen den Fürsten, die Verwüstungen durch Landstreicher und auch der Streit um die dänische Krone müssen begelegt werden. Friedrich beginnt also seinen Umritt durch das Reich und regiert mit eiserner Hand.

Freunde und Feinde

Es herrscht ein Umbruch im Land. Die junge Generation ist gierig die Macht zu ergreifen. Otto von Meißen kann es nicht abwarten, dass sein Vater Konrad endlich abdankt und ihm die Mark Meißen übergibt. Doch der junge König Friedrich macht sich neue Freunde, besonders aus dem Haus der Welfen. Den Löwen scheint er vorerst mit vielen Geschenken und Zugeständnissen besänftigen zu können, da er immer noch auf Bayern beharrt. Bevor er das nicht hat, wird er den Kriegszug nach Rom nicht unterstützen.
Doch dafür macht sich der neue König die älteren Fürsten zum Gegner. Besonders Albrecht der Bär und Konrad von Meißen intervenieren in einem geheimen Treffen gegen den König. Dabei riskieren sie Titel und Landverlust. Werden sie damit durchkommen oder wird sie Friedrich entmachten?

Die Frauen in dieser Zeit

Auch zur damaligen Zeit durfte man die Macht der Frauen nicht unterschätzen. Durften sie zwar öffentlich nicht das Wort ergreifen, lenkten sie hinter verschlossenen Türen ihre Männer mit sanften Worten. In diesem Teil werden es Hedwig und Beatrix sein, die großen Einfluss auf ihre Männer ausüben werden. Auch wenn König Friedrich erst mal seine erste Ehefrau Adela, welche ihm von König und Vater aufgezwungen worden war, loswerden muss.

Kaiserkrönung

Friedrich schafft es innerhalb kurzer Zeit sein Reich zu befrieden. Zwar flammen immer wieder Probleme auf. Aber die sind nicht so gravierend, dass er den Feldzug nach Rom weiterhin aufschieben muss. Auch der Löwe stellt ihm ein reichlich großes Heer, was ihm nach der Kaiserkrönung zu Bayern verhelfen soll. Also marschiert Friedrich nach Italien, wo ihm der Beiname Barbarossa zuteil wird. Doch auch in Italien warten diverse Schwierigkeiten auf den jungen König, der trotz aller Widrigkeiten als gekrönter Kaiser ins deutsche Reich zurück kehrt. Ruhiger wird es dennoch nicht, denn auch zu Hause ist vieles passiert, was nicht gerade zur Freude von Kaiser Friedrich sein wird.

Fazit

Wer sich für deutsche Geschichte interessiert und dazu noch gern Sabine Ebert liest, wird auch diesem Buch verfallen. Selbst wenn man bei einigen Ereignissen, wie der Kaiserkrönung schon um den Ausgang weiß, mag man das Buch kaum aus der Hand legen. Einfach weil man die Umstände, welche vorraus gingen, erfahren will. Dazu gibt es auch in diesem Band wieder reichlich Bonusmaterial, wie Karten und auch die Stammbäume der einzelnen Adelshäuser. Außerdem erklärt die Autorin am Ende wieder, an welchen Stellen sie sich der künstlerischen Freiheit bedient hat und was wirklich so gewesen ist, auch wenn man sich das beim Lesen nicht vorstellen kann.

Fakten zum Buch

Hardcover, Knaur HC
02.11.2018, 656 Seiten
ISBN:  978-3-426-65445-3
19,99 €

Montag, 29. Oktober 2018

Die Töchter der Tuchvilla von Anne Jacobs

Was bisher geschah

Marie kommt als Küchenmädchen in die Tuchvilla der Familie Melzer. Sohn verliebt sich sofort in sie, doch es wird Monate dauern, bis sie bereit ist seine Gefühle zu erwidern. Dabei findet Marie auch ihre eigene Geschichte bzw. die ihrer Eltern.

Die Töchter der Tuchvilla

Es sind alle verheiratet. Paul hat seine Marie zum Altar geführt, Kitty gab Alfons Bräuer ihr Ja-Wort und Elisabeth wurde endlich Frau von Hagemann. Der erste Weltkrieg ist gerade ausgebrochen und die deutschen jungen Männer fahren voller Europhie an die Front. Auch die Hausangestellten Gustav und Humbert werden eingezogen. Klaus von Hagemann ist als Berufssoldat gleich an die Front gekommen und Alfons musste auch in den Krieg ziehen. Einzig Paul verweilt noch in Augsburg und kann zusammen mit seinem Vater die Fabrik leiten.

Da steht es nicht zum besten und Paul versucht den Senior von Papierstoffen zu überzeugen. Denn Wolle und Baumwolle sind durch den Krieg nicht mehr verfügbar. Kurz nachdem Paul und Marie Eltern geworden sind, bekommt auch der junge Vater die Einberufung. Marie ist ganz und gar Mutter und lehnt sogar in den ersten Wochen eine Amme ab. Aber die junge Frau Melzer sieht die Notwendigkeit ein. Vor allem, weil Paul sie in seinen Briefen immer wieder darum bittet, dass sie auf den Vater einwirken soll. Nur sie versteht die Zeichnungen ihres Vaters und kann die Maschinen auf Papierstoffe einstellen lassen. Doch ob es ihr gelingt den alten Melzer davon zu überzeugen, dass er nur mit Papierstoffen die Fabrik vor dem Untergang retten kann?

In der Villa setzt sich Elisabeth, obwohl sie dort gar nicht mehr wohnt, durch, dass ein Lazarett eingerichtet wird. Sie geht förmlich darin auf, die Soldaten gesund zu pflegen, da sie noch immer vergebens auf ein Kind hofft. Dass Klaus schon mindestens eines gezeugt hat, weiß sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Aber sie wird noch viel über ihren Klaus erfahren, was sie besser vor der Heirat hätte wissen sollen.

Aber nicht nur die Familie Melzer hat Sorgen. Auch bei den Angestellten gibt es so manches private Problem. So spielt auch der zweite Teil der Saga viel in der Küche der Tuchvilla und man bekommt Einblick welch enges Verhältnis die Angestellten untereinander teilweise pflegen. Gustav und Humbert kommen als Kriegsinvaliden nach Hause und beginnen gegen Ende des Buches neue berufliche Laufbahnen. Kitty bleibt als junge Witwe zurück, da Alfons aus dem Krieg nicht nach Hause kommt und zwei weitere Verstorbene werden betrauert.




Meine Einschätzung

Auch der zweite Teil der Tuchvilla-Saga ist spannend bis zur letzten Seite. Nimmt man das Buch einmal zur Hand, mag man es kaum wieder weg legen. Vor allem hat mich gefesselt, wie sich die einzelnen Personen, besonders die jungen Frauen, während der Kriegsjahre verändern. Wie sie erwachsener wirken und bereit sind große Verantwortung zu übernehmen. Dabei machen sie auch teilweise die Mode mit, welche sich in diesen Jahren auch verändert. Oft sehr zum Entsetzen der Generation ihrer Eltern. Und auch wenn die Geschichte um die Familie Melzer als fiktiv einzustufen ist, so wird es das ein oder andere Schicksal so gegeben haben, wie es Anne Jacobs in dieser Saga beschreibt.

Die Autorin

Anne Jacobs lebt im Taunus, hat Musik und Sprachen studiert und könnte als Lehrerin Abiturienten unterrichten. Das Schreiben wurde ihr schon in die Wiege gelegt, auch wenn sich das erst spät entwickelt hat. Die Triologie über die Fabrikantenfamilie Melzer entstand aus den väterlichen Erzählungen über eine Fabrik, die der Großvater besaß. Auch wenn dort keine Stoffe hergestellt wurden und die eigene Familiengeschichte dazu in Hessen entstand.

Fakten zum Buch

Erschienen: 16.11.2015
TB 10,99 €
ISBN: 9783734100321
736 Seiten

Montag, 24. September 2018

Die Tuchvilla von Anne Jacobs

Augsburg ein knappes Jahr bevor der erste Weltkrieg ausbricht. Marie kommt als Küchenhilfe in die Villa von Tuchfabrikant Melzer. Noch weiß das junge Mädchen nicht, dass Johann Melzer sie bewusst ins Haus geholt hat. Die jüngste Tochter Katharina soll in die Gesellschaft eingeführt werden, Sohn Paul studiert in München und Tochter Elisabeth wartet auf den Antrag von Klaus von Hagemann.

Doch vieles kommt anders, als es geplant war. Marie findet heraus, dass der alte Melzer ihre Eltern kannte. Beim Leser kommt dabei die Frage auf, ob Marie den richtigen Mann für ihren Vater hält. Vieles spricht dafür, dass Johann Melzer der Vater sein könnte. Denn warum sonst hätte er all die Jahre heimlich für das Mädchen gesorgt?
Paul dagegen bricht sein Studium in München ab und kehrt zurück nach Augsburg. Seine Schwester Katharina wird von den jungen Männern umschwärmt, welche sie auf den verschiedenen Bällen kennenlernt und erliebt dann dem Charme eines Franzosen. Elisabeth wird von ihrem Klaus verschmäht und entwickelt geradezu Hassgefühle gegen ihre Schwester, die einen Narren an Marie gefressen hat. So steigt Marie schnell vom Küchenmädchen zur Kammerzofe auf.
Aber das soll nicht alles sein, was sich im Leben der jungen Marie, in kurzer Zeit entwickelt. Dazu kommt der Ausbruch des ersten Weltkrieges und ein großes Sommerfest im Park der Familie Melzer, welches mit einigen Überraschungen seine Gäste in Staunen versetzt.

Meine Einschätzung

Der erste Teil der Tuchvilla hat mich gefesselt und die beiden anderen Teile warten darauf, dass sie gelesen werden. Hauptsächlich geht es um Marie Hofgartner, die endlich Wissen über ihre Eltern erlangt. Man hatte ihr kaum etwas im Waisenhaus über sie erzählt. Marie hatte sich immer ihre eigene Familiengeschichte erträumt, zu der sie am Ende des Buches auch kommt. Zudem trotzt Marie von Beginn an gegen alles, was ihr nicht gerecht vorkommt. Selbst dem Hausherren gibt sie Widerworte und muss manches Mal um ihre Anstellung fürchten. Doch zum Schluss fügen sich viele Dinge so, wie sie sich während des Lesens andeuten und die man als Leser auch erhofft. Dazu wird man neugierig auf den nächsten Teil, welcher die Kriegsjahre in der Tuchvilla beschreibt.

Die Autorin

Anne Jacobs lebt im Taunus, hat Musik und Sprachen studiert und könnte als Lehrerin Abiturienten unterrichten. Das Schreiben wurde ihr schon in die Wiege gelegt, auch wenn sich das erst spät entwickelt hat. Die Triologie über die Fabrikantenfamilie Melzer entstand aus den väterlichen Erzählungen über eine Fabrik, die der Großvater besaß. Auch wenn dort keine Stoffe hergestellt wurden und die eigene Familiengeschichte dazu in Hessen entstand.

Fakten zum Buch

Erschienen: 15.12.2014
TB 10,99 €
ISBN: 978-3-442-38137-1
704 Seiten

Montag, 9. Juli 2018

Die Mutter des Satans - von Claudia und Nadja Beinert

Martin Luther - der große Reformator. Doch was wissen wir aus der Zeit bevor er die 95 anschlug? Seine Kindheit und Jugend wurde bisher kaum vorgestellt. Nadja und Claudia Beinert erzählen uns genau von dieser Zeit. Wo seine Eltern herstammen, wohin es sie verschlagen hat und wie der junge Martin überhaupt zum Mönch geworden war.

Hans und Margarethe Luder
 
Hans Luder stammt aus einer Bauernfamilie. Doch er wollte mehr als immer nur die Felder bestellen und mehr oder weniger von der Hand in den Mund leben. Seine Frau Margarethe stammt aus Eisenach. Sie ist als Ratsherrentochter wohlbehütet aufgewachsen und sollte dann in ärmlichen Verhältnissen ihr Dasein fristen? Sie wurde in südlich von Eisenach liegende Möhra verheiratet.

Hans wollte aber mehr als nur Bauer sein und interessierte sich schon lange für den Bergbau. Über Eisleben, wo Sohn Martin gleich nach der Ankunft geboren wurde, kamen die Luders nach Mansfeld. Margarethe tat sich schwer in ihrem neuen Leben zurecht zu finden. Einen großen Haushalt ohne Hilfe führen, Kinder erziehen und dem Ehemann gegenüber gehorsam sein. So fand sie immer wieder die seelische Zuflucht bei Sohn Martin, der für sie zum festen Halt im Leben wurde.

Martin Luthers Kind- und Jugendzeit

Schon von Geburt an, verband Martin mehr mit seiner Mutter, als die nach ihm geborenen Geschwister.  Der Vater, ehrgeizig, streng und unnahbar, verlangte grundsätzlich Bestleistungen von seinem Sohn. Sollte er doch die Laufbahn eines Juristen einschlagen. Diesen Weg beschritt Martin auch, um dann seinen Eltern zu eröffnen, dass er Mönch werden wollte. Er widersetzte sich seinen Eltern, hatte nur heimlich Kontakt zu Mutter und brachte die Eltern, trotz dass sie ihn verstoßen hatten, in große Schwierigkeiten.
Dazu die schlechter werdenden Geschäfte im Bergbau von Hans, die Ablehnung der Mansfelder gegenüber der Familie Luder. Auch Pest, Aberglaube und Ablass machen das Leben der Luders nicht leichter. Verlieren sie doch dabei auch ein Kind und der zweite Sohn ist dem Tode nah. Werden sie sich mit Martin wieder versöhnen, trotz dass er sich sogar mit dem Pabst angelegt hat?

Meine Meinung

Das Buch ist von Beginn an schwierig zu lesen. Spielt es doch meist in den Erinnerungen von Margarethe. Zeitweise spielt es in der Portätkammer von Lucas Cranach, der die Luders malen soll. Auch er macht sich während der Sitzungen Gedanken um Margarethe, wie auch seine eigene Familie. Doch die Szenenwechsel sind nicht alles. Das Buch ist insgesamt sehr anspruchsvoll, weil es den Leser mitreisst sich in die Zeit hinein zu denken. Die bildhaften Beschreibungen der Landschaften und auch der Gedanken von Margarethe lassen den Leser in die damalige Zeit tief eintauchen.
Wer also an der deutschen Geschichte interessiert ist, wird dieses Buch zu schätzen wissen. Vor allem, weil es Dinge über den großen Reformator aufzeigt, die bisher kaum Beachtung gefunden haben.

Fakten zum Buch

Hardcover, Knaur HC
01.02.2017, 448 S.
ISBN: 978-3-426-65383-8
Als Taschenbuch ab September 2018 erhältlich

Freitag, 2. März 2018

Schwert und Krone - Der junge Falke von Sabine Ebert

Bildquelle: Knauer HC

Sabine Ebert hat eine neue Buchreihe. Unter dem Haupttitel Schwert und Krone beginnen die Ereignisse rund 20 Jahre vor dem ersten Hebammen-Roman. Und spannend wie der erste Teil "Meister der Täuschung" endete, begann auch der zweite Teil "Der junge Falke". Auch im zweiten Teil begegnen einem Namen, die man schon aus den Büchern rund um die Hebamme Marthe kennt.

Wer ist der Falke?

Die Bezeichnung Falke tauchte schon im ersten Teil dieser Buchreihe auf. Und König Konrad konnte sich auf die Weissagung keinen Reim machen. Vergaß sie auch viele Jahre und beim Kreuzzug ins heilige Land, welcher zum Debakel wurde, kam ihm plötzlich diese Aussage wieder in den Sinn. Diesmal aber mit der Erkenntnis wer der junge Falke sein sollte. Wer sich geschichtlich etwas auskennt in dieser Zeit wird schon vor dem König erkennen, welcher Mann damit gemeint ist.

Politische Bündnisse

Diese werden zwar von den Männern arrangiert. Aber gerade Frauen spielen dabei eine wichtige Rolle. Denn sie sind oft Mittel zum Zweck durch eine Ehe, um sich starke Bündnispartner zu sichern. So wird der junge Dietrich von Meißen mit einer Polin vermählt. Und sein Bruder Otto wird mit der kleinen Tochter von Albrecht dem Bären verlobt, selbst wenn Hedwig damals noch ein Kind ist und der Vollzug der Ehe erst Jahre später statt finden wird.
So wurde auch im ersten Teil Kunigunde als Mündel des Königs mit dem alten Grafen von Plötzkau verheiratet und der zukünftige Herzog von Schwaben, Friedrich, muss Adela von Vohburg heiraten bevor er am Kreuzzug teilnehmen darf.

Die Welfen

Dieses Adelsgeschlecht, bekannt durch Ernst August von Hannover, hatten damals wie heute Streitigkeiten in der Familie. Hatte damals lange Welf VI. als Familienoberhaupt aller Linien agiert, wurde ihm dies von seinem Neffen, Heinrich dem Löwen streitig gemacht. Grund war die Niederlage gegen den 13jährigen Sohn des Königs und seine Truppen, die den sechsten Welfen in eine Falle gelockt hatten. Und da auch hatte der junge Herzog von Schwaben auf beide Verwandten eingewirkt, damit den Reichsfrieden nicht mehr gefährdeten.

Der König ist tot! Es lebe der König!

So wie zu Beginn des ersten Buches Kaiser Lothar verstirbt, endet mit dem zweiten Buch auch das Leben von König Konrad. Beim Kreuzzug war er am Wechselfieber erkrankt. Auch nach seiner Rückkehr machte ihm diese Krankheit immer wieder zu schaffen. Und zu wenig Verbündete hatte der König in seiner Regierungszeit, was ihm innerpolitisch mehrere Niederlagen einbrachte. Sein ältester Sohn und Mitregent starb auf ungeklärte Weise und sein zweiter Sohn war zu jung, um als König ernst genommen zu werden. Doch wer wird von den Reichsfürsten gewählt werden? Das erfährt der Leser am Ende des Buches und wird dabei auch so manche Aufklärung zum bisherigen Verhalten des Mannes erfahren.

Fakten zum Buch

Schwert und Krone - Der junge Falke
Sabine Ebert
Hardcover, Knaur HC
02.11.2017, 640 Seiten
ISBN:  978-3-426-65413-2
19,99 €