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Montag, 11. August 2014

Ein Schatten von Verrat und Liebe von Diana Gabaldon

Vier Jahre mussten die deutschen Leser auf die Fortsetzung der Higland-Saga und damit auf den Roman Ein Schatten von Verrat und Liebe warten.  Doch diese lange Wartezeit hat sich gelohnt. Der achte Band von Diana Gabaldon um die Liebe von Claire und Jamie ist tiefgründig, detailreich und natürlich auch wieder mit erotischen Szenen gespickt. Trotzdem musste ich das Gelesene erst einige Tage verarbeiten, um meine Eindrücke als Rezension zu verfassen. Dazu habe ich auch zwischendurch schon die ersten Stimmen bei Amazon dazu überflogen und komme bei manchen Teilgeschichten doch zu einer anderen Meinung, als ein Teil der dortigen Rezensenten.
Bildrechte Blanvalet
Claire und Jamie
 
Ihre Liebe ist unerschütterlich, aber es sie sind die die einzigen Protagonisten, die darüber mehr als froh sind, dass Jamie mit seiner Schwester Janet nicht auf dem Schiff war, was untergegangen ist. Doch noch ist nicht die Zeit gekommen, dass die Familie nach Fraser´s Ridge zurück kehren kann. Washington höchstpersönlich befördert Jamie zum General der Kontinentalarmee, die die Unabhängigkeit Amerikas gegenüber der britischen Krone mit Waffen durchsetzen wird.
Doch eine Verletzung vom Claire, welche sie nur knapp überlebt, lässt Jamie den Dienst quittieren. Nachdem die Druckerei von Jamies Adoptivsohn Fergus ausbrennt, bei der es auch ein Todesopfer gibt, brechen auch die jungen Frasers ihre Zelte in Philadelphia ab, um mit der Druckerpresse von Jamie ein neues Geschäft aufzubauen.

William und sein Wissen über drei Väter
 
Mit dem Ende des 7. Bandes hatte William erfahren, dass der Graf von Ellesmere sein biologischer Vater ist. Die Erkenntnis, dass ihn James Fraser, den er als Rebellen und Verbrecher einstuft, gezeugt hat, wirft William aus der Bahn. Er weiß nicht wohin mit sich, darf keine Waffen mehr tragen, obwohl er in der Armee der britischen Krone dient und organisiert die Flucht der Loyalisten aus Philadelphia. Auf dem Weg nach New York nimmt der die Hure Jane und ihre Schwester Frances unter seinen Schutz, was ihm mit der Zeit sehr große Probleme bringen wird. Doch auch wenn William zu der Erkenntnis kommt, dass Lord John weiterhin sein Vater sein wird, weiß er doch, dass er immer auf die Hilfe von Jamie zählen kann und wird auch bald darauf angewiesen sein.

Brianna, Roger und die Kinder

Jem war im letzten Band entführt worden. Roger und sein Urahn Buck gehen durch die Steine, weil sie davon ausgehen, dass Rob Cameron diesen Weg mit Jem gegangen ist, um das Spaniergold zu bekommen. Denn nur Jamie und Jem wissen wo es versteckt ist. Doch währen Roger und Buck in der Vergangenheit vergebens suchen, will Rob sich an Brianna vergreifen. Sie kann mit Mandy flüchten und die scheinbar übernatürlichen Kräfte der Kinder führen Brianna direkt zu ihrem Sohn.
Währenddessen müssen Roger und Buck erkennen, dass sie viel zu weit zurück gereist sind und es stellt sich die Frage nach dem Warum. Mit Hilfe von Jamies Vater, Brian Fraser, entdecken sie bald den Grund. Sie haben sich auf den falschen Jeremiah konzentriert. Denn Rogers Vater hieß genauso, ist während dem zweiten Weltkrieg mit dem Flugzeug angestürzt und durch die Steine verschwunden. Roger erhält die einmalige Chance seinen leiblichen Vater kurz zu begegnen, so wie auch Buck seine Mutter Geillis Duncan und seinen Vater Dougal MacKenzie kennenlernen konnte. Auch wenn sich beide ihren direkten Vorfahren nicht zu erkennen geben dürfen.

Die übernatürlichen Kräfte der Kinder
 
Wie schon erwähnt, habe ich die bisherigen Rezensionen bei Amazon überflogen und dort wurden die sinnlichen Kräfte der Kinder Jem und Mandy eher als ein Zu viel an Phantasie abgetan. Doch logisch betrachtet, ist es durchaus möglich. Beide Eltern können durch die Zeit reisen, dass sich diese Eigenschaft bei gemeinsamen Kindern verstärkt, kann man nachvollziehen. Doch damit nicht genug. Die Kinder können sich in einem bestimmten Umkreis spüren ohne dass sie sich sehen oder anderweitig Kontakt haben.
Doch phantasiereich ist das nicht. Wobei es eher bei Zwillingen so ist, dass sich gesundheitliche Probleme auch über große Entfernungen spüren lassen.  Und mit der Eigenschaft des Zeitreisens die bei gemeinsamen Kindern verstärkt vererbt werden könnte, ist es dann durchaus möglich, dass sich andere Eigenschaften auch ausprägen. Selbst wenn wir real wissen, dass man keine Zeitreisen machen kann, ist es zumindest bei diesem Roman so erklärbar und vor allem nachvollziehbar.

Liebe und Verrat

Der Verrat findet nicht nur auf politischer Ebene statt. Doch da wird man Spione und Verräter am häufigsten in diesem Roman finden.  Und so stellt sich heraus, dass Ezekiel Richardson eigentlich Rebell ist und Claire zur Spionage bei der britischen Armee bringen wollte. Doch auch William fühlt sich verraten und das nicht nur von seinem Ziehvater Lord John, sondern auch von Rachel, die ihm Abzug der britischen Armee aus Philadelphia eröffnet, dass die Ian Murray heiraten wird.
Aber neben Krieg und Verrat gibt es auch Liebe. Fünf Paare, die sich lieben. Zwei davon, Ian und Rachel, sowie ihr Bruder Denzel und die Nichte von Lord John, Dorothea werden heiraten. Und es wird drei Schwangerschaften geben, wovon nur eine in diesem achten Band mit der Geburt eines gesunden Jungen enden wird. Wie die beiden anderen Schwangerschaften ausgehen werden die Leser wohl erst im 9 und letzten Band der Highland-Saga erfahren.

Die Autorin Diana Gabaldon

Sie ist Jahrgang 1952 und wuchs in Arizona auf. Dort studierte sie auch an der Northern Arizona University Zoologie und machte später ihren Master of Science in Tiefseebiologie an der University of Califronia in San Diego. An die Universität von Arizona wurde sie als Honorarprofessorin berufen. Schon zu dieser Zeit war sie als freiberufliche Autorin tätig. Erst in den 1980er Jahren begann sie sich für das Internet zu interessieren und veröffentlichte auch dort 1987 Teile ihres ersten Romans "Outlander", der in Deutschland unter dem Titel "Feuer und Stein" erschienen ist.

Fakten zum Buch

Originaltitel: My Own Hears Blood
Originalverlag: Delacorte Press, New York
Deutsche Übersetzung: Barbara Schnell
992 Seiten, gebundene Ausgabe
ISBN: 978-7645-0304-8
24,99 Euro
Verlag: Blanvalet

Fazit
 
Die lange Wartezeit hat sich gelohnt. Schon nach wenigen Seiten erinnert man sich zumindest an das Ende des 7. Bandes, wo Jamie wieder auftauchte, wie Phönix aus der Asche.  Alle anderen Details aus dem vorherigen Teilen der Highlandsaga werden im Buch noch mal aufgearbeitet, sofern sie wichtig sind, um Vorgänge verstehen zu können. Das Buch fesselt von der ersten bis zur letzten Seite und oft genug musste ich mich zwingen es zur Seite zu legen, da mir nur wenige Stunden bis zum Klingeln des Weckers blieben. Es ist einfach zu spannend geschrieben und alle Kritiker die behaupten, dass die Bücher der Gabaldon Suchtpotential haben, muss ich uneingeschränkt recht geben.
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