Das Leben im 9. Jahrhundert im fränkischen Reich ist von Armut
geprägt. Der christliche Glaube wird oft durch Gewalt verbreitet.
Mädchen und Frauen ist zu dieser Zeit der Zugang zu Wissen verboten. Es
ist wider der Natur und wird von der Kirche so verbreitet. Doch das
Leben zu dieser Zeit ist auch von Gewalt geprägt. Besonders, da Männer
ihre Frauen als Eigentum betrachten und somit auch schlagen dürfen.
Johanna - Neugier und das Streben nach Wissen
Johanna wird 814 geboren. Ihr Vater, der Dorfpriester von
Ingelheim, stammt von den britischen Inseln. Er war ins fränkische Reich
gekommen um die christliche Lehre zu verbreiten. Die Sächsin Gudrun
sieht in ihm die Chance zu überleben und nimmt scheinbar den neuen
Glauben an. Die beiden Jungen, Matthias und Johannes, werden vom Vater
gefördert. Johanna, die schon unter dramatischen Umständen das Licht der
Welt erblickte, wird vom eigenen Vater als minderwertig angesehen. Sie
ist ja nur ein Mädchen. Die Mutter sieht in Johanna die Möglichkeit die
Götter ihrer Ahnen geistig am Leben zu halten. Doch Johanna ist
neugierig, überredet ihren ältesten Bruder Matthias ihr Lesen und
Schreiben beizubringen. Dies geschieht heimlich, da es der Vater nie
akzeptieren würde, dass ein Mädchen Wissen erlangt.
Nach dem Tod von Matthias ist das Leben für Johanna noch schwerer.
Ihr Bruder Johannes soll, obwohl dass ihm das Lernen sehr schwer fällt,
in die Fußstapfen des verstorbenen Bruders treten. Der Grieche
Aesculapius erkennt die Begabung von Johanna und wird der Hauslehrer der
beiden Geschwister. Als er in seine Heimat zurück kehren muss,
verspricht er dem Mädchen sich um ihre weitere Ausbildung zu bemühen.
Doch der Vater besteht darauf, dass Johannes an die Domschule geht.
Johanna flieht in der Nacht, findet ihren Bruder und wird auch an der
Dorstädter Domschule aufgenommen.
Aus Johanna wird Johannes
Durch den Überfall der Normannen während der Hochzeitszeremonie von
Johanna, muss sich die junge Frau entscheiden. Die Flucht scheint als
Frau unmöglich, wenn sie sich das Massaker im Dorstädter Dom anschaut.
Also nimmt Johanna die Kleidung ihres toten Bruders und geht an seiner
Stelle nach Fulda ins Kloster. Es gelingt ihr als Mann ihren Platz in
der Bruderschaft zu finden. Doch dem Abt ist Johanna immer ein Dorn im
Auge, denn der vermeintliche Johannes ist nicht so gehorsam, wie man es
von einem Mönch erwartet.
Als die Gefahr zu groß wird als Frau entdeckt zu werden, flieht
Johanna aus dem Kloster. Ihr Weg führt sie nach Rom. Dort trifft sie
auch später wieder auf den Markgrafen Gero, den sie seit ihrer Kindheit
in Dorstadt liebt. Mehrmals bittet Gero, der die Gefühle erwidert,
Johanna mit ihm Rom zu verlassen. Doch immer wieder findet Johanna einen
Grund um zu bleiben. Ohne dass sie es wirklich anstrebte, hat Johanna
als Johannes einen steilen Aufstieg im Vatikan. Am Ende wird sie zum
Papst gekrönt.
Geschichte oder Phantasie
Die Geschichte von der Päpstin Johanna entspricht der Wahrheit.
Auch wenn die katholische Kirche sehr viel unternommen hat, um die
Existenz einer Päpstin zu vertuschen. Doch Johanna war ihrer Zeit im
Denken weit vorraus und ihre guten Taten für Rom wurden über
Jahrhunderte mündlich überliefert. Obwohl das die katholische Kirche die
Existenz von Johanna leugnet, konnten Beweise gefunden werden, welche
das Leben und Wirken der Frau überlieferten. Diese sind zwar spärlich
und berufen sich fast nur auf Überlieferungen. Allerdings existiert noch
ein Exemplar des Liber Pontificalis, dass die Regentschaft einer
Päpstin beinhaltet.
Die Autorin Donna W. Cross
Viel ist über die Autorin Donna W. Cross nicht bekannt. Sie ist
1947 geboren und wuchs in New York City auf. Donna W. Cross arbeitete im
Verlagswesen, nachdem sie ihr Studium beendet hatte. "Die Päpstin" ist
ihr erster Roman, nachdem sie einige Sachbücher veröffentlicht hatte.
Fakten zum Buch
Erscheinungsjahr: 2009
Übersetzung: Wolfgang Neuhaus
Verlag: Aufbau
Format: Taschenbuch
Seiten: 585
ISBN: 978-3-7466-2545-4
Preis: 10 Euro
Die Päpstin ist nur als Buch, sondern auch als DVD erhältlich.
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