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Dienstag, 22. Oktober 2013

Rezension - Die Lautenspielerin von Constanze Wilken

Das 16. Jahrhundert in Europa. Die Glaubenskriege werden vor allem in Frankreich ausgefochten. Besonders die Hugenotten haben darunter zu leiden. So auch Endres Frey und seine Familie.
Katholiken, Protestanten, Hugenotten und auch Juden leben in Europa. Eigentlich könnten sie friedlich den Glauben der Anderen tolerieren, so wie es Katharina de Medici vorlebt. Doch der Mord am Guisenoberhaupt durch die Hugenotten bringt vielen Familien in Frankreich den Tod. Auch Endres Frey, welcher aus Sachsen stammt und in Frankreich als Intrumentenbauer lebt, verliert dadurch seine Frau Christine. Durch diesen Mord kehrt er Frankreich den Rücken und versucht damit seine Tochter Jeanne zu schützen, die eine gegnadete Lautenspielerin ist.

Die Handlung

Das Leben in Frankreich erscheint dem Hugenotten Endres Frey zu gefährlich, nachdem seine Frau umgebracht wurde. Sie ist nur ein Opfer von Vielen, welches die Hugenotten beklagen haben. Im Roman wird das Jahr 1569 geschrieben, als Endres mit seiner Tochter Jeanne nach Deutschland flieht. Doch auch in seiner alten Heimat ist er nicht von allen Mitmenschen gut aufgenommen worden. Einzig sein Ziehvater, Thomas Froehner, hatte sich über die Rückkehr gefreut und ebnet Endres den Weg nach Dresden mit finanzieller Unterstützung.
Jeanne fällt durch ihre Schönheit, aber vor allem durch ihr Lautenspiel auf. Sie hat das hervoragende Talent von ihrer Mutter Christine geerbt. Und Jeanne hat Ehrgeiz. Sie träumt davon am Dresdner Hof spielen zu dürfen. Was ihr auch gelingt und Anna von Sachsen ist von der jugen Musikerin begeistert. Doch den Intrigen ist Jeanne nicht gewachsen. Weder in dem Dorf, wo ihr Vater aufgewachsen ist, kann sie sich davor schützen und am Dresdner Hof gleich gar nicht.
Nachdem sie durch die Gunst der Kurfürstin von der Anklage der Hexerei freigesprochen wurde, verheiratet sie ihr Vater mit dem französischem Kaufmann Cosmé Paullat. Dass die Ehe einer Farce gleicht und Jeanne auch noch das Kind zur Welt bringt, welches die Folge einer Schandtat auf der Reise nach Paris war, erkennt ihr Vater zu spät. Doch Jeanne liebt trotzdem. Den jungen heilkundigen Gerwin. Diese schüchterne junge Mann geht bei einem bekannten Medicus in die Lehre und seine Wege kreuzen sich immer wieder mit denen von Jeanne. Ihr Schicksal entscheidet sich in der Nacht vom 28. August 1572, welche als blutige Bartholomäusnacht in die Geschichte einging.

Nebenrollen

Auch wenn der Medicus Hippolyt sehr oft in Erscheinung tritt, so hat er doch eigentlich nur eine Nebenrolle. Er gehört einer Bruderschaft an, welche auf höchster politischer Ebene versucht wichtige Fäden zu ziehen. Gerwin verdankt diesem Mann sein ganzes Wissen und wird auch von dem alten Medicus erzogen.
In weiteren Nebenrollen sind Mitglieder der Bruderschaft in verschiedenen Abschnitten des Romans zu finden. Doch auch Adlige, welche die politischen Interessen verschiedener Länder vertreten, erscheinen immer wieder in der Handlung.

Die Autorin Constanze Wilken

Constanze Wilken wurde 1968 geboren und wuchs in St. Peter-Ording auf. Dort lebt sie auch heute wieder. Sie studierte Kunstgeschichte, Literaturwissenschaften und Politologie in Kiel. Dort schloss sie mit dem Magister ab und lebte danach mehrere Jahre in Wales. Die ersten Romane veröffentlichte Wilke beim Ullsteinverlag zwischen 2003 und 2006. Ab 2008 erschienen ihre historischen Romane beim Goldmannverlag.

Informationen zum Buch Die Lautenspielerin

Erscheinungsjahr: 2010
Verlag: Goldmann
Format: Taschenbuch
Seiten: 608
ISBN: 978-3-442-47300-7
Preis: 9,95 Euro

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